Radtouren im Oderbruch


Das Oderbruch erstreckt sich von der Stadt Oderberg im Norden bis Lebus im Süden.
Bis ins 18. Jahrhundert wurde das Bruch regelmäßig zweimal im Jahr überflutet, so dass die fruchtbaren Flächen nicht bewirtschaftet werden konnten. König Friedrich II. veranlasste daraufhin vor über 250 Jahren die Begradigung des Oder-Flußbetts und die Trockenlegung der ausgedehnten Sumpfgebiete durch Eindeichung und Melioration des Gebietes. Unter Leitung des Holländers Leonhard von Haerlem wurde 1747 bis 1753 von Güstebieser Loose (heute Fährstation) bis Hohensaaten der Oderkanal gebaut, der den alten Verlauf der Oder um 25 km verkürzt.
Die Urbarmachung des Oderbruchs gilt noch heute als eine grandiose technische Leistung.

Es entstand eine neue preußische Provinz mit fruchtbaren Ackerbau-gebieten, in der ab 1753 in 40 neugegründeten Kolonisten-Dörfer 1300 Familien "aus aller Herren Länder" angesiedelt wurden. Aufgrund des wertvollen Ackerbodens entwickelte sich das Oderbruch zur Kornkammer Preußens und zur Speisekammer Berlins.


Das Oderbruch-Gelände ist eben, Äcker, Wiesen und Baumgruppen sowie Wasserläufe bestimmen die Landschaft.
Für das Oderbruch typisch sind die Loose, einzeln oder in Gruppen stehende Gehöfte außerhalb der Dörfer, die mit der Aufteilung des Gemeindebesitzes entstanden sind.
Zahlreiche Oderarme und Seen sowie Trockengebiete bieten idealen Lebensraum für eine artenreiche Tierwelt und sind Durchzugs- und Rastgebiet zahlreicher Vogelarten.


Radtouren im Oderbruch

Für Radtouren bietet das Oderbruch ideale Bedingungen. Hier gibt es quasi keinen Durchgangsverkehr und auch auf den Verbindungsstraßen zwischen den Dörfern besteht nur geringen Autoverkehr. Für Radtouren besonders zu empfehlen ist der 2008 fertig gestellte Oderbruchbahn-Radweg, der teilweise auch auf dem ehemaligen Bahndamm der historischen Oderbruchbahn verläuft. Aber auch an und auf den Oderdeichen wurden überwiegend asphaltiert Radwege angelegt. Und auch ein Teilstück des Europaradwegs R1 führt durch das Oderbruch. So bestehen zahlreiche Optionen, eine Radtour durch das Oderbruch mit dem Oderbruchbahn-Radweg, dem Radweg Tour Brandenburg, dem Oder-Neisse-Radweg, dem Europaradweg R1 oder auch dem Spreeradweg zu verknüpfen.


Oderbrücke bei Bienenwerder
Tour-1   (72,2 km)

Strecke : Hoppegarten - Strausberg - Klosterdorf - Prädikow - Reichenow - Kunersdorf - Wriezen - Zollbrücke

Diese Tour verläuft fast ausschliesslich auf Radwegen von Hoppegarten über Strausberg und Wriezen zur Oder bis zum alten Dammmeisterhaus in Zollbrücke, einem kleinen Dorf direkt am Oderdeich. Hier besteht eine Einkehrmöglichkeit im gleichnamigen Gasthof "Zollbrücke". Ab Wriezen bis zur Oder verläuft der Radweg auf dem ehemaligen Bahndamm der einstigen Bahnstrecke Wriezen–Jädickendorf (siehe auch Radtour "Hoppegarten-Oder"). Unterwegs werden drei ehemalige Bahnhöfe dieser Bahntrasse passiert.
Ab der Oder-Brücke bei Bienenwerder geht es ostwärts weiter auf dem Oder-Neiße-Radweg unmittelbar entlang der Oder bis nach Zollbrücke.
Zurück nach Hoppegarten geht es den gleichen Weg. Alternativ besteht die Möglichkeit ab Wriezen oder auch ab Strausberg Nord die Bahn zu nutzen.



Tour-2   (72,4 km)

Strecke : Wriezen - Bienenwerder - Groß Neuendorf - Neubarnim - Wriezen

Wriezen, quasi die Hauptstadt des Oderbruchs, ist per Auto oder mit der Bahn gut erreichbar. Bis zur Oder verläuft dann der Radweg auf dem ehemaligen Bahndamm der einstigen Bahnstrecke Wriezen–Jädickendorf. Unterwegs werden drei ehemalige Bahnhöfe dieser Bahntrasse passiert.
Ab der Oder-Brücke bei Bienenwerder geht es ostwärts weiter auf dem Oder-Neiße-Radweg unmittelbar entlang der Oder über Zollbrücke bis Groß Neuendorf.
Der Hafen in Groß Neuendorf war zu Beginn des 20. Jahrhunderts der größte Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte im Oderbruch und die wichtigste Verbindung ins Ausland.
Hier bestehen mehrere Einkehrmöglichkeiten. Ab Groß Neuendorf orientiert sich die Route, so gut wie möglich, am ehemaligen Verlauf der Oderbruchbahn bis zurück zum Startpunkt der Radtour nach Wriezen.

Ehem. Hafen von Groß Neuendorf - damals Verladeturm, jetzt Cafè





Bhf Müncheberg (Mark) - vom Vorplatz fuhr einst die Oderbruchbahn ab.
Tour-3   (125,2 km)

Strecke : Hoppegarten - Altlandsberg - Strausberg - Rehfelde - Waldsieversdorf - Müncheberg - Hasenfelde - Fürstenwalde - Erkner - Friedrichshagen - Hoppegarten

Auch diese Tour verläuft fast ausschliesslich auf regionalen Radwegen und Fernradwegen. Ab Rehfelde bei Strausberg führt die Route auf dem R1-Radweg bis Waldsieversdorf. Dann geht es weiter nach Müncheberg/Dahmsdorf. Dahmsdorf-Müncheberg war einer der ersten bedeutenden Bahnhöf an der ehemaligen Ostbahn - heute Müncheberg (Mark). Von hier zweigte auch die Nebenstrecke der Oderbruchbahn nach Hasenfelde ab.
Die Radtour führt nun weiter über Hasenfelde bis nach Fürstenwalde entlang der ehemaligen Oderbruchbahn. In Hasenfelde verzweigten einst die Strecken nach Wriezen und Müncheberg. Entlang des Spree-Radwegs über Hangelsberg und Erkner ist dann der Startpunkt der Radtour wieder erreicht.


Die Ostbahn erschloss die früher preußischen Gebiete östlich Berlins bis nach Königsberg bzw. bis Eydtkuhnen an der preußisch-russischen Grenze. Die Betriebsaufnahme des ersten Abschnitts erfolgte bereits im Jahre 1851. Noch heute ist innerhalb der jetzigen Grenzen Deutschlands der Streckenabschnitt Berlin–Küstrin-Kietz–polnische Grenze - größtenteils eingleisig - im Betrieb. An den Bahnhöfen der ehemaligen Ostbahn sind übersichtliche Informationstafeln, die über auch die regionale Geschichte der Ostbahn informieren, installiert.



Tour-4
   (102,2 km)

Strecke : Jahnsfelde - Neuhardenberg - Letschin - Rehfeld - Zechin - Golzow - Sachsendorf - Seelow - Falkenhagen - Hasenfelde - Jahnsfelde

Start und Ziel des Rundkurses ist Jahnsfelde. Hier bestehen sehr gute Parkmöglichkeiten für die Autoanfahrt. Zunächst führt die Tour über Trebnitz, einer Haltestation der ehemaligen Ostbahn, nach Neuhardenberg.
In Trebnitz treffen wir auch auf den R1-Radweg, der uns über Letschin bis Sophienthal an den Oderbruchbahn-Radweg führt. Weiter geht es auf dem Oderbruchbahn-Radweg an vielen ehemaligen Bahnhöfen der Oderbruchbahn vorbei bis schliesslich Behlendorf erreicht ist.
Vor Behlendorf wird Hasenfelde passiert.

Ehemaliger Bhf Hasenfelde


Die Größe des dort noch erhaltenen Bahnhofsgebäudes zeugt von der Bedeutung dieses Knotenpunktes. Hier verzweigten einst die Strecken nach Wriezen und Müncheberg. Ab Behlendorf geht es dann auf der Landstraße zurück nach Jahnsfelde.


Streckenverlauf :


- Ehemalige Oderbruchbahn (schwarz) und Haltestationen.




Hier können die GPS-Tracks im GPX-Format als ZIP-Datei heruntergeladen werden.