Ostseeküste - Rügen und Usedom       (342,1km)


Unsere diesjährige Radtour führte von Wieck bei Greifswald über Rügen (Rundkurs) nach Ahlbeck auf Usedom.

Die An- und Rückreise erfolgte per Bahn - zum preisgünstige Wochenendtarif (5 Pers.-Gruppe = 40,- DM plus 6,-DM pro Fahrrad).

Die empfohlenen Radwege waren zum Teil schlecht befahrbar oder verliefen auch auf verkehrsreiche Straßen. Besonders auf Rügen sind holprige Schotter- und Betonplatten-Radwege keine Seltenheit. Dagegen fährt man auf Usedom fast ausschliesslich auf einem ausgebauten Radweg.

Für Fischkonsumenten ist die Tour ein Mekka.


Ostsee-Aal

03.09.2001, Wieck - Binz, 68,2 km

In Wieck (ca. 5 Rad-km von Greifswald entfernt) startet unsere Radtour. Dort übernachteten wir in der Pension "Schipp in", unmittelbar am Hafenkai.
Am nächsten Tag fuhren wir bis Neunkirchen entlang der Ryck auf einem neu angelegten Radweg. Dann allerdings - von Neunkirchen bis Reinberg verläuft die Route auf der alten B96 - ca. 8 km unangenehmes Kopfsteinpfaster ! In Stahlbrode angekommen, labten wir uns zunächst am frischgeräucherten Butterfisch (noch handwarm), bevor wir mit der Glewitzer Fähre nach Rügen übersetzten (4,- DM pro Pers. plus Rad).
Über Putbus (die weiße Stadt) mit erhaltener klassizistischer Architektur eines der feinsten Seebäder Rügens, vorbei an 5.000 Jahre alte Großsteingräber (Ziegensteine) passierte die Route Schloss Granitz. Dort erwartete uns eine schweisstreibende Steigung. Von Granitz bis Binz war es ein Katzensprung - es ging nur noch bergab.
Binz ist das grösste Seebad der Insel Rügen. Die Ende des 19. Jh. einsetzenden Bautätigkeiten prägten entscheidend das Bild der Binzer Bäderarchitektur.


04.09.2001, Binz - Breege, 53,6 km

Am nächsten Tag besichtigten wir bei Prora zunächst das KdF-Monumentalbauwerk, das nach dem Krieg als NVA-Kaserne genutzt wurde.

Das Seebad Prora wurde zwischen 1935 und 1939 geplant und zum Teil auch errichtet. Hier sollten durch die Organisation Kraft durch Freude (KdF) gleichzeitig 20.000 Menschen ihren Urlaub verbringen können. Der Gästehaus-Komplex (Koloss von Prora) wird durch acht auf einer Länge von etwa 4,5 Kilometern entlang der Küste aneinandergereihte baugleiche Häuserblocks gebildet.




KDF Monumentalbauwerk - Koloss von Prora

Reste der zu dem KdF-Komplex gehörende Seeterrasse



Dann ging es weiter nach Sassnitz. Hier legten wir eine Rast am Hafen ein, der aber auch vom Autoverkehr mächtig strapaziert schien. Anschliessend fuhren wir zur Stubbenkammer. Von der Viktoria-Sicht aus gönnten wir uns einen Blick auf den Koenigsstuhl - von hier aus sollen auch die Skizzen zum Bild "Kreidefelsen auf Rügen" von Caspar David Friedrichs (1774-1840) entstanden sein. Erstaunt waren wir über den Ansturm von Reisegruppen und Urlauber.
Über Lohme und Glowe erreichten wir schliesslich unser Tagesziel Breege. Hier übernachteten wir im Ferienhof "Windland".


05.09.2001, Breege - Gingst, 63,9 km

Am nächsten Tag führte unsere Route, begleitet durch einen herrlichen Blick auf das Tromper Wiek, durch Vitt. Das Dorf mit seinen 13 reetgedeckten Fischerkaten steht auf der Denkmalschutzliste der UNESCO.

Vitten nannte man die Orte an der Küste Rügens, an denen die riesigen Mengen angelandeten Herings gereinigt, gesalzen und verpackt wurden.

Weiter gings nach Kap Arkona, wo gleich zwei Leuchtürme zu besichtigen sind. Der ältere Leuchturm, ein viereckiger Backsteinbau, ist von Schinkel designed worden und jetzt umfunktioniert zum Traualtar. Während unseres einstündigen Aufenthalts konnten wir gleich drei Trauungen miterleben. Ansonsten sind dort auch die Austellungen "Schinkelbauten Rügens und Pommerns" sowie "rund um den Leuchturm" zu besichtigen. Im beistehenden Zeughaus waren zusätzlich sehr interessante Fotografien besonderer mecklenburgischer Baulichkeiten ausgestellt. Unweit der Leuchtürme befinden sich auch Reste der größten slawischen Kultstätte Rügens. Mit der Wittower Fähre passierten wir den Breezer Bodden (3,50 DM pro Pers. plus Rad) und fuhren zum Ziel unserer Tagesetappe, nach Gingst.


06.09.2001, Gingst - Wieck, 72,7 km

Unsere Route führte zunächst über Bergen. Dort besichtigten wir die älteste Backsteinkirche Rügens, deren Bauform halb dänisch halb niedersächsisch geprägt ist. Hier residierten slawische Fürsten, die freiwillig den christlichen Gauben annahmen und so ihrem Volk viele Ärgernisse ersparten. Über Garz (älteste Stadt auf Rügen) radelten wir nach Glewitz. Dort setzten wir mit der Glewitzer Fähre über nach Stahlbrode und verliessen wieder Rügen (4,- DM pro Pers. plus Rad). In Richtung Wieck erwartete uns wieder die alte B96 mit ihrem Kopfsteinpflaster. In Wieck übernachteten wir wieder in der Pension "Schipp in", unmittelbar am Hafenkai. Wieck ist übrigens der Heimathafen des Segelschiffes "Greif" (ehemals "Wilhem Pieck").


Datum Start Ziel Strecke [lm] Bemerkungen
02.09.2001 Bhf Greifswald Wieck 5  Anreise per Bahn, bis Wieck per Rad
03.09.2001 Wieck Binz 68,2  Stahlbrode-Glewitz mit Fähre
04.09.2001 Binz Breege 53,6  
05.09.2001 Breege Gingst 63,9  Wittower Fähre (Breezer Bodden)
06.09.2001 Gingst Wieck 72,7  
07.09.2001 Wieck Koserow 58,7  Freest-Peenemünde mit Fähre
08.09.2001 Koserow Ahlbeck 20  Rückreise per Bahn
       342,1  



Streckenverlauf :